ISBN 978-3-86841-230-7
220 Seiten
18 €

 

Lutz Finkeldey
Schokolade für alle
Wie Verblendung das Paradies zerstört
44 sperrige Skizzen zu Menschen, Wachstum, Umwelt, Macht ... Augen zu und durch

In der aktuellen Diskussion von weltweiter Politik und Wirtschaft werden Menschenrechte und Klimawandel als Placebos mit einem Hauch von Substanz gehandelt. Das Ganze kann heute nicht mehr gefasst werden, konnte es wahrscheinlich nie, wenn produktive Zweifel aus der Philosophie, Soziologie oder Psychoanalyse oder auch den Naturwissenschaften herangezogen werden, doch bedeutet die deutlich zunehmend beschleunigte Enteignung menschlicher Fähigkeiten das noch größere Problem unserer Tage. Der Zauber der Welt schwindet im Machbaren dahin, verkörpert den Schein des Seins als Sein. Im Namen der Freiheit werden wir in komplexen Abhängigkeiten gefangen und dabei strahlend manipuliert und freuen uns zudem, dabei zu sein. Menschliche Vernunft huldigt zumindest in den reichen Staaten des Nordens dem kapitalistisch definierten vernünftigen Sein. Das Immer-Mehr des sinnentleerten Geldraffens kommt im Mantel von nahezu eruptiven Bedürfnissen daher. Ethische Annahmen verkümmern trotz vieler gegenteiliger Behauptungen zu Worthülsen, denn viele glänzende Produkte kommen – metaphorisch gesprochen – rot eingefärbt auf den Markt. Tabus für Menschenrechte und Natur werden auf dem Altar von ökonomischen Interessen geopfert. Dennoch werden permanent Placebos als Lösungen für das Dogma des Weiter-So feilgeboten. Das Bewusstsein der Menschen wird schamlos genährt, indem insgeheim an die Angst vor Veränderung appelliert wird, die stärker ist, als Gewohntes aufzugeben. Augen zu und durch.

In die Analyse fließen nicht nur die Ökonomie für die Ökonomie oder die Grenzen menschlichen Seins als ökonomische Größe ein, sondern ebenso alltägliche Verhaltensweisen, die die Probleme auf andere Menschen verlagern. Gleichzeitig gibt es immer wieder Hinweise auf denkbare Änderungen, ohne mit dem Zeigefinger auf die oder den Nächste*n zu weisen. Ein*e Geisterfahrer*in? Alle, nur ich nicht. Menschenrechte und Umweltbewusstsein erfordern weit mehr als nur das Essen oder die Mobilität zu ändern.

 

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