ISBN 978-3-86841-185-0
284 Seiten
24,50 €

 

Walter Schiffer
Das Andenken verlängern

Grabsteininschriften der jüdischen Displaced Persons auf dem Zelttheaterfriedhof in Bergen-Belsen
mit Fotografien von Stefan Breuel

Der Name Bergen-Belsen repräsentiert im kollektiven Bewusstsein einen Ort national-sozialistischer Verbrechen. Abgeschieden lagen in der Lüneburger Heide ein Kriegsgefangenenlager (1940-1945) und ein Konzentrationslager der SS (1943-1945). Hier wurden zehntausende Menschen ermordet. Massengräber auf dem ehemaligen KZ-Gelände zeugen davon.
Nach der Befreiung im April 1945 blieben zahlreiche Überlebende, andere Flüchtende kamen hinzu; viele waren zu schwach, zu krank, um in ihre Herkunftsländer zurückzukehren. Gerade jüdische Überlebende hatten meist keinen Ort, wohin sie hätten gehen können: Familien und Freunde waren ermordet, Dörfer, Gemeinden zerstört, und mit einer freundlichen Aufnahme war in weiten Teilen Osteuropas nicht zu rechnen. So blieben sie als Heimatlose, sog. Displaced Persons (DPs), und wurden in der nahegelegenen ehemaligen Wehrmachtskaserne im sog. Hohne-Camp untergebracht. Bis  zu 12.000 jüdische DPs lebten zeitweise dort.
In den ersten Monaten nach der Befreiung starben weitere tausende Menschen im DP-Camp an den Folgen der KZ-Haft und wurden auf dem sog. Zelttheaterfriedhof beerdigt. In diesem Buch sind die hebräischen und/oder jiddischsprachigen Grabsteininschriften der jüdischen DPs fotografisch dokumentiert, im Wortlaut abgedruckt, übersetzt und sparsam kommentiert. Zu drei dort bestatteten Personen wurden biographische Skizzen erarbeitet. Der historische Kontext des DP-Camps und das Selbstverständnis eines jüdischen Friedhofs werden einleitend erläutert.

"Es ist in seiner Vielfalt, in der Unterschiedlichkeit all der Inschriften, der überall spürbaren Sorgfalt und mit den großen klaren Fotografien eine eindrucksvolle Publikation, Kompliment für die feine Arbeit. Und bedanke mich, wir bedanken uns, für diese auch attraktive Publikation aus Ihrer Feder. Es ist eine so würdige wie wichtige Arbeit, der zu wünschen ist, dass sie in der schulischen und außerschulischen politischen Bildungsarbeit Verwendung findet."
Prof. Dr. Michael Brocke, Leiter des Salomon Ludwig Steinheim-Institut für deutsch-jüdische Geschichte an der Universität Duisburg-Essen; Schwerpunkt: die Erforschung jüdischer Friedhöfe/Epigrafik

 

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