ISBN
978-3-86841-123-2
246 Seiten
16 €
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Kischinew - Das Pogrom 1903
herausgegeben von Andeas W. Hohmann und Jürgen Mümken
Anfang des 20. Jahrhunderts waren die russischen Jüdinnen und Juden immer wieder Pogromen ihrer christlichen MitbürgerInnen ausgesetzt. Einer der Orte, die immer wieder betroffen waren, ist Kischinew, dem heutigen Chişinău, der Hauptstadt Moldawiens. Kischinjew war um 1900 ein Zentrum jüdischen Lebens im Russischen Reich. So bildeten die Jüdinnen und Juden mit einem Anteil von 45,9 % (laut einer Zählung aus dem Jahre 1897) die größte Bevölkerungsgruppe. In Kischinew fanden 1881, 1903 und 1905 Pogrome statt. Das Osterpogrom 1903 war das erste Pogrom in der Geschichte, das einen Namen bekam. Es steht im Mittelpunkt dieses Bandes. Hier werden zeitgenössische Darstellungen und Reaktionen auf die Pogrome wieder veröffentlicht. Die Pogrome haben ihre Spur in der Geschichte, in der Literatur und im jüdischen Selbstverständnis hinterlassen. Einerseits werden sie in Gedichten, Erzählungen und in Theaterstücken beschworen, von denen hier Auszüge abgedruckt werden, andererseits taucht Kischinew und was dieser Name bedeutet und beinhaltet, oft in der gegenwärtigen jüdischen Literatur auf. Oft war das Pogrom Motiv für eine Auswanderung in die USA, nach Südamerika oder nach Palästina. Tatsächlich haben die Pogrome in Rußland zu einer starken Auswanderung der Jüdinnen und Juden geführt. Sie wurden zu den ersten PionierInnen, Jahrzehnte vor der Gründung des jüdischen Staates.
„’Kischinew. Pogrom 1903’ ist als Pflichtlektüre jedem an jüdischer Geschichte Interessierten zu empfehlen – auch und gerade angesichts sich heute leider wieder häufender – verbaler und tätlicher – Übergriffe auf Juden, nicht nur in Deutschland.“
Miriam Magall, Jüdische Rundschau, August 2017
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