ISBN 3-936049-56-4
112 Seiten
11,80 €

 

Markus M. Liske
Freier Fall für freie Bürger
eine Sozialgeschichte

Achtung!
Dieses Buch enthält beleidigende Äußerungen u.a. gegen die Vorstandsetage der Deutschen Bank, Johannes Paul II., Lea Rosh, Jana Hensel, George W. Bush, Gerhard Schröder, Rudolf & Daisy Mooshammer, Michael Jackson, Edmund Stoiber, Joseph Ratzinger, Guido Westerwelle, Studenten, Karnevalisten und Veganer,
aber definitiv
keine Frisurenwitze über Angela Merkel!

Rezension

Moritz Winkler: Geile Reformideen, in: P-Berg - 6/2005 - Das Magazin für den Prenzlauer Berg

Ausgerüstet nur mit einer guten Portion gesunden Menschenverstand, einem handelsüblichen Duden und den vier Grundrechenarten macht sich Sprach-Artist Markus Liske in seiner neuen Satire Sammlung "Freier Fall für für freie Bürger" über mediale Mythen und logische Grundfehler öffentlicher Debsatten her. Nachdem er sich mit seinem letzen Buch "Deutschland. Ein Hundetraum" in viele aberwitzigen Szenen der deutsch-deutschen Identitätsverwirrung widmete, hat er es diesmal vor allem auf die Agenda 2010 und die sogenannte Umstrukturierung des Sozialstaates absehen, denn "Nicht Suff, nicht Sex hält uns in Schwung, nein nur die Vollbsschäfti ... GUNG!".
Liske - der "böse Teufel der Lesebühnen" (zitty) - wurde im Jahr 2000 von Kabarett-Guru Dr. Seltsam für den club existentialiste entdeckt, war Mitglied der Höhnenden Wochenschau und bestreitet seit 2004 ds obt brachial abgründige Solo-Programm Liske liest, mit monatlich neuen ätzenden Anmerkungen zum politischen Tagesgeschehen. Neben Kolummen für P-Berg, MzB und DA sind es vor allem diese, die er in seinem neuen Buch versammelt hat.
weihnachtlichen Flutkatastrophe 2004 führen uns seine schwarzhumorigen Kommentatare über Hatz IV-Chaos, Tod und Auferstehung Rudolf Mooshammers und die Papstwahl bis tief in den Bundestagswahlkampf 2005. Wir erfahren, woher Lea Roshs "jüdischer" Backenzahn wirklich stammte, erhalten einen exklusiven Einblick in die kommenden Samstagabend-Show "Job oder Leben" und werden Zeuge jenseitigen Begegnung von Harald Junke und Johannes Pail II vor der Hommelstür. Eine rebellische Null beendet die Karriere Hans Eichels und eine Horde blutrünstiger Mudschaheddin sprengt Mallorca, während BILD in der Aktion "Gestalten statt Jammer" Leser-Preise für die geilsten Reformideen auslobt.
Vieles davon ist brüllen komisch, anderes so gallig-sarkastisch, dass auch dem hartgesottenen Leser zuweilen die Spucke wegbleibt. Was Liske dabei wohltuend von vielen seiner Berufskollegen unterscheidet, ist die Tatsache, dass er nie um des Witzes willen herumblödet, sondern sein satirisches Talent als Vehikel für geistreiche Weltbetrachtungen nutzt, ohne deshalb überflüssig mit dem Zeigefinger herumzuwendeln.
Auf die allerletzten Fragen jedoch weiß auch Liske keine Antwort. "Konnte selber noch keinen Sinn entdecken", erklätz Gott gleich am Anfang des Buches einem verwirrten Harald Junkes, bevor er ihn zu einer Flasche 125-jährigen Malt-Whisky einlädt: "Sowas kriegste bei Euch da unten überhaupt nicht...".



Vom Markus M. Liske ebenfalls bei Edition AV erschienen:
Deutschland. Ein Hundetraum

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