ISBN
3-936049-95-4
210 Seiten
16 € |
Fred
Kautz
„Weh der Lüge! Sie befreiet nicht ...“
Der Umgang mit der NS-Vergangenheit im „Stadtlexikon
Darmstadt“
Ein deutsches Beispiel
mit einem Vorwort
von Sol Littman, Visting Scholar, Judaic Studies Center,
University of Arizona
Ein „Stadtlexikon“, eigentlich nichts Besonderes.
Bei Genauer Betrachtung lässt sich von der darin
zum Ausdruck kommenden lokalpatriotischen Geschichtsauffassung
aber der Zustand des Landes ablesen, das aus dem Schatten
seiner NS-Vergangenheit heraustreten will. Der Verfasser
zeigt am Beispiel Darmstadts auf, dass es für die
politischen und kulturellen Eliten keine „Stunde Null“
gegeben hat, dass sich Teile des braunen Erbes bis in
die Jetztzeit retten konnte. Vorsicht, das Buch ist keine
Unterhaltungslektüre!
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im Sperrfeuer der Flakhelfer
Rezension
Astrid Ludwig: Lücken im Stadtlexikon,
erschienen in der: Frankfurter Rundschau vom 29.05.2008
Es gibt Menschen, die außerstande sind, ihre Prinzipien
beiseite zu schieben. Deren Schicksal es zu sein scheint,
mit Sponsoren, Arbeitgebern und Vorgesetzten in Konflikt
zu geraten. So beschreibt Sol Littmann, kanadischer Repräsentant
des Simon-Wiesenthal-Institutes, den Darmstädter
Fred Kautz. Kautz ist eine Reizfigur in der örtlichen
Szene der Historiker, Stadtgeschichtler und Archivare.
Er proviert, bohrt, schlägt drauf. Die NS-Zeit ist
sein Thema - der oft widerwillige Umgang deutscher Historiker
mit der Vergangenheit seine Obsession.
Kautz hat sich das "Stadtlexikon", einen Tausend-Seiten-Wälzer,
vorgeknöpft. [...] Kautz zerpflückt das Kapitel
über die NS-Zeit in seinem Buch "Weh der Lüge!".
Darin wirft der den Autoren vor, Biografie und lokale
Geschichte zu schönen oder wegzulassen [...] Kautz
versteht sein Buch als einen "Warnruf gegen das Verschwinden
der Täter". [...]
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